als Kind haben wir es alle geliebt - und manchesmal haben wir dabei, in der Versunkenheit dieser zauberischen Welten, versehentlich selbst bis über beide Ohren und sämtliche Kleidungsstücke eingeschwärzt, ein wenig die Nerven unserer Eltern überansprucht - doch genussvoll ist und bleibt es in jedem Alter.
Kratzbilder machen schon allein deshalb Vergnügen, weil sie diesen herrlichen Überraschungsmoment in sich bergen. Der Verstand, der so gerne schon vorher weiß und wissen will, was er da malt und macht und tut, der wird, besonders bei großflächigen Bildern, mit viel schwarzer Ölkreide ausgetrickst. Und dann geht es los, kratzen und krizzeln, schaben und zeichnen bis in die Unendlichkeit zu entdeckender Farbspiele.
Denn Spielen, das ist genau das, was wir Erwachsenen ja meist aus den seriösen Bereichen des Alltags ausgeklammert haben. Gespielt wird vielleicht in der Freizeit als gesondertes Erlebnis-Element. Kreativität aber ist ein Werkzeug, eine Handlungsart, eine Seinsweise die mitten ins Leben gehört, die uns zu jeder Sekunde dienlich ist und uns hilft die "ernsten" Situationen zu meistern.
Kratzbilder fördern diese spielerische Art des Erschaffens und Genießens. Es ist genau die richtige Mischung aus vorbereiten und tun, geschehen- und entstehen lassen, die hier zur Wirkung kommt. Von dort aus darf sich diese Schöpfungsart dann immer mehr in unsere Alltagswelt ausdehenen - denn das gleiche funktioniert natürlich auch ohne klebrige schwarze Ölkreide unter den Fingernägeln...